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Sitzung der Lokalen Agendagruppe Unter dem Vorsitz von Bezirksvorsteher Karl-Friedrich Jedtke fanden sich diesmal etwa 30 Bürgerinnen und Bürger zur Sitzung der Lokalen Agendagruppe Heslach ein, darunter auch zwei Vertreter der Kammergruppe Stuttgart-Süd der Architektenkammer Baden-Württemberg (www.akbw.de). Zuerst berichtete Bezirksvorsteher Jedtke von schlechten Neuigkeiten für die Erhaltung der Gebäude Böblinger Str. 159 und Böcklerstr. 28: Der Vermieter hat Paolo Secci den Pachtvertrag zum 31. Dezember 2004 gekündigt; ferner tauchten auch schon Vertreter eines Abbruchunternehmens in der Böblinger Str. 159 auf. Bei einer telefonischen Kontaktaufnahme mit dem Vermieter erklärte dieser, daß die Stadt zu ihm noch keinen positiven Kontakt aufgenommen habe und er sich deshalb nicht mehr an die Vereinbarungen des Gesprächs vom 29. April gebunden fühle. Einem Gespräch mit Prof. Roland Ostertag verweigerte sich der Vermieter und verwies auf seinen Anwalt. Bezirksvorsteher Jedtke drückte sein Unverständnis über diese erneute Verschärfung der Situation durch den Vermieter aus; die Angelegenheit werde von Seiten der Stadt mit der gebotenen Eile vorangetrieben: Es habe eine Wertermittlung durch den Gutachterausschuß der Stadt stattgefunden, und am 29. Juni berate der Ausschuß für Umwelt und Technik des Gemeinderats über ein Kaufangebot an den Eigentümer. Der Bezirksvorsteher schlug vor, auf die Aktionen des Eigentümers von Seiten der Lokalen Agendagruppe mit einer Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit zu reagieren und am Samstag, den 10. Juli 2004, von 9.30 bis 12.00 Uhr einen Informationsstand auf dem Bihlplatz durchzuführen, was bei den Anwesenden auf gro?e Zustimmung stie?. Eine Vorbereitungsgruppe für die Info-Aktion wurde zusammengestellt, die auch für eine entsprechende Presseresonanz sorgen soll. Ferner teilte Bezirksvorsteher Jedtke mit, daß bei der Bezirksbeiratssitzung am 13. Juli Herr Zügel vom Amt für Stadterneuerung ausführlich über die Pläne und Aktivitäten der Verwaltung in Bezug auf das Sanierungsgebiet Heslach III berichten wird. Im weiteren Verlauf stellten Hilde Hoschek und Wolfgang Jaworek die bisherigen Ergebnisse der Bestandsaufnahme "Heslach 1841" dar, die unter http://www.sanierung-heslach.de/pro1841.html abzurufen sind. Da die Quellenlage zur Datierung der 29 von 1841 übrig gebliebenen Gebäude schwierig sei, werde der Bezirksbeirat um einen Beschluß gebeten, die baugeschichtliche Aufnahme der wichtigsten Geääude einschließlich dendrochronologischer Untersuchungen zu veranlassen und u.U. auch aus dem Etat des Bezirksbeirats zur Finanzierung beizutragen. Zum Abschluß referierte Prof. Roland Ostertag seine Überlegungen zu stadtplanerischen Perspektiven für Alt-Heslach. Er benannte eine Reihe von identitätsstiftenden "Fundamentalien", die jenseits der konkreten Bausubstanz das Bild eines Ortes erzeugen: Einbettung in die Landschaft (Hügel, Tal, Gewässer), Wegebeziehungen und Straßenverläufe, "Baukubaturen" (Umrisse) und "Körnung" (Oberflächenstrukturen) der einzelnen Straßenquartiere. Alle diese Faktoren in ihrer Wechselwirkung und Gesamtheit formten die Wahrnehnung eines bestimmten Ortes und erleichtern oder erschweren seine Identifizierung als "Heimat". Eine menschengerechte und geschichtsbewußte Stadtplanung habe darauf aufzubauen. Die Stadtverwaltung sei aufgefordert, eine dementsprechende Bauleitplanung für Heslach zu entwickeln. Leider kam Prof. Ostertag wegen eines dringenden Termins nicht mehr dazu, die Anwendung dieser Grundäätze anhand seiner Pläne und eines Modells für ein Heslach der Zukunft zu erläutern. Etliche Teilnehmer der Lokalen Agendagruppe erhoben Bedenken dagegen, die doch sehr konkreten Ausarbeitungen von Prof. Ostertag vorschnell als Grundlage für die weitere Diskussion zu übernehmen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Es dürfe auf keinen Fall der Eindruck entstehen, die Lokale Agendagruppe agiere über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg. Vielmehr müsse eine breite Diskussion und Konkretisierung der Leitlinien für die weitere Entwicklung Alt-Heslachs in der Bürgerschaft stattfinden, bevor es um detaillierte Planungsmodelle gehen könne. [Prof. Roland Ostertag wird seine Überlegungen zum Heslach der Zukunft auf der Bezirksbeiratssitzung am 13. Juli vorstellen.] Wolfgang Jaworek |